Bei der Finanzplanung- und beratung wurde lange Zeit nur unterschieden, ob man sich langfristig verpflichten will oder ob man kurz- bis mittelfristige Anlagen wählt. Hinzu kamen noch die Anlageform und das Risiko, das man eingehen wollte. Jetzt aber gibt es einen neuen Aspekt: Die Nachhaltigkeit und deren Förderung.
Dieser Begriff hat bei der Finanzberatung gleich mehrere Bedeutungen. Er kann sich auf die gewählten Produkte, Zeiträume oder Effekte beziehen.
Investitionen in nachhaltige Produkte
Wer dem Klimawandel wirksam begegnen und auch etwas gegen die Umweltverschmutzung tun will, kann sich über nachhaltige Produkte beraten lassen. Dazu zählen Güter, die eine lange Lebensdauer haben oder aus nachhaltiger Produktion stammen und zum Beispiel aus nachwachsenden Rohstoffen gefertigt sind. Hier spielen die Land- und Forstwirtschaft eine grosse Rolle. Mit einem wachsenden Umweltbewusstsein steigt auch die Nachfrage nach solchen Produkten. Und damit rechnen sich auch am Ende die Investitionen in Unternehmen, die nachhaltig fertigen. In der Schweiz haben diese bereits viele Firmen als Chance erkannt und produzieren nachhaltige Produkte, von Biobettwäsche bis zu Produkten aus ökologischem Anbau. Dieser ist mittlerweile fester Bestandteil der Schweizer Landwirtschaftspolitik geworden.
Nachhaltige Zeiträume
Bei der Nachhaltigkeit kann man sich auch auf den Zeitraum beziehen, über den Investitionen laufen sollen. Das bedeutet, man investiert in die Unternehmen, von denen man glaubt, dass sie auch langfristig bestehen können. Wichtig: Man sollte sich über Fördermöglichkeiten beraten lassen. Denn in der Schweiz gibt es viele Programme, die nachhaltige Investitionen unterstützen. Was heute für die meisten DAX-Werte gilt, könnte sich zukünftig auch auf umweltfreundliche Unternehmen beziehen, die nachhaltige Zukunftstechnologien verwenden. Ein Beispiel dafür sind Wärmepumpen. Der Schweizer Verband für Nachhaltiges Wirtschaften zeigt zum Beispiele auf, in welchen Branchen es bereits interessante Ansätze gibt. Er hilft auch Unternehmen, Nachhaltigkeit zu berechnen und transparent darzustellen. Diese Zertifizierung wiederum kann ein gutes Investitionsargument sein. Oder es werden Photovoltaikanlagen vorgestellt, die hoch in den Schweizer Bergen installiert werden und umweltfreundlich Strom produzieren.
Nachhaltige Effekte
Man kann natürlich auch in Unternehmen investieren, von denen man glaubt, dass sie nachhaltige Effekte haben werden. Das sind zum Beispiel Firmen, die beabsichtigen, auf reine Solar- oder andere umweltfreundliche Technologie umzustellen. Gerade in der Heizungstechnik gibt es hier sehr viele Innovationen von Schweizer Firmen, die über einen längeren Zeitraum hinaus denken. Aber auch der Schweizer Tourismus denkt um: Viele Angebote sind mittlerweile auf eine nachhaltige Wirkung angelegt, bei der die Umwelt nicht oder so gering wie möglich beeinflusst wird. Hier können Finanzberater dabei helfen, die nachhaltigsten Angebote und passende Förderprogramme zu suchen.
Zusammenfassung: Nachhaltig investieren
Wer bereit ist, sich über einen längeren Zeitraum festzulegen oder eine bestimmte Produktionsweise aus ökologischen Aspekten unterstützen will, sollte ein nachhaltiges Investment ins Auge fassen. Selten wird man hier schnelle Profite erwarten können – es gibt aber auch Ausnahmen, Da der Innovationsdruck wegen des Klimawandels und staatlicher Förderungen gross ist, haben auch kleine Firmen eine Chance. Wer hier ein Start-up findet, das ein vielversprechendes nachhaltiges Produkt an den Markt bringe kann, könnte schneller mit einem ROI rechnen als bei klassischen Unternehmen.